Projektwoche „Klimawandel“ gemeinsam mit dem DLR_School_Lab
Bereits zum zweiten Mal fand in der Woche vom 1. bis 5. August 2022 die Projektwoche „Klimawandel“ als gemeinsames Angebot von Juniorlabor und DLR_School_Lab TU Darmstadt statt. Wie schon in den Osterferien wollten wir Jugendlichen von weiterführenden Schulen die Gelegenheit geben, sich im MINT-Bereich auszuprobieren, ihr naturwissenschaftliches Wissen zu festigen oder sogar zu erweitern und dabei neue Kontakte zu knüpfen. Die fächerübergreifende Thematik des Klimawandels bot dabei den perfekten Rahmen.
Dieses Angebot sowie die Projektwoche Chemie für eine grüne Zukunft in der vorherigen Woche fanden im Rahmen des EaseCorona-Programms für Schülerlabore statt, welches Teil des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ des BMBF ist.
Bereits im Vorfeld stieß das Thema Klimawandel auf großes Interesse, was sich auch in den Anmeldezahlen widerspiegelte. 24 Jugendliche von Klasse 5 bis Q2 konnten wir schließlich am ersten Tag im Seminarraum des Juniorlabors begrüßen. Jeden Tag von 9 bis 15 Uhr – inklusive Mittagspause in der Mensa – durften die Schüler:innen in kleinen Teams das Thema Klimawandel aus verschiedenen Perspektiven erkunden. Betreut wurde die Gruppe dabei von einem Team bestehend aus den Laborleitungen (Ralf Schlosser, DLR_School_Lab und Dr. Andrea-Katharina Schmidt, Juniorlabor) und studentischen Hilfskräften beider Schülerlabore.
Die ersten beiden Tage wurden vom Juniorlabor gestaltet. Das Thema lautete „Kleine Gase, große Wirkung – Die Bestandteile der Luft und der Treibhauseffekt“. In der Einführung ging es um die Zusammensetzung der Erdatmosphäre, wie diese unser Klima beeinflusst und was genau ein Gas zum Treibhausgas macht. Im Labor wurden unter anderem anhand von flüssigem Stickstoff und Trockeneis die Eigenschaften der Luftbestandteile untersucht. Ein weiteres Thema war die Temperaturabhängigkeit der CO2-Löslichkeit in Wasser. Am zweiten Tag wurden die Auswirkungen von Treibhauseffekt und globaler Erwärmung näher beleuchtet. Unter anderem gab es Experimente zu Ozeanversauerung, der Wirkung der Ozeane als Klimapuffer sowie zum Anstieg des Meeresspiegels.
Die folgenden beiden Tage wurden vom DLR_School_Lab bestritten. Zunächst ging es um die Erfassung von Klimadaten mit Satelliten und die verschiedenen Messgrößen. Im praktischen Teil wurden in kleinen Teams verschiedene Sensoren zusammengebaut und programmiert. Mit den zur Verfügung stehenden Sensoren konnten u.a. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Beleuchtungsstärke, UV-Intensität, Distanzen und Lärm erfasst werden. Am nächsten Tag ging es ausgestattet mit den programmierten Sensoren und weiterer Messtechnik in den Wald, um die Sensoren zu testen und Bodenproben zu untersuchen. Wieder zurück im Juniorlabor-Seminarraum wurden die Daten zusammengetragen, verglichen und interpretiert. Abschließend durften sich die Teams noch Gedanken darüber machen, wie die klimafreundliche Stadt der Zukunft aussehen könnte.
Den letzten Tag verbrachten wir außer Haus, da die Besichtigung zweier bedeutender Wissenschaftsstandorte in Darmstadt auf dem Programm stand. Die erste Station war das European Space Operations Center, das Satellitenkontrollzentrum der European Space Agency (ESA). Dort bekamen wir, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Führung durch „Hessens Tor zum Weltraum“. Die Tour umfasste einen kurzen Einführungsfilm und einen Besuch der Betriebseinrichtungen des ESOC, darunter der Hauptkontrollraum (MCR) und weitere missionsspezifische Kontrollräume. Außerdem sahen wir verschiedene Exponate wie z.B. das Ingenieurmodell der Rosetta-Sonde. Unsere vielen Fragen wurden von Mitarbeitern des Stadtmarketings Darmstadt kompetent beantwortet. Im Anschluss ging es mit S-Bahn und Bus direkt weiter nach Wixhausen zum GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Nach einer Mittagspause am Löschteich wurden wir wieder in zwei Gruppen über den Campus geführt, wobei uns Mitarbeitende der GSI interessante Einblicke in die Beschleunigeranlage und die dort betriebene Forschung gewährten. Stationen waren dabei verschiedene Gebäude, darunter eine Halle mit Ionenquellen und einen Kontrollraum sowie verschiedene andere Teile der Anlage. Von einer Plattform hatten wir eine hervorragende Aussicht über die FAIR-Großbaustelle, auf der das neue internationale Beschleunigerzentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research in Europe) entsteht. Mit FAIR, einem der größten Forschungsvorhaben weltweit, soll Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt.
An dieser Stelle sei den Mitarbeitenden bei ESOC und GSI nochmals ganz herzlich für die spannenden Eindrücke gedankt! Der Tag war ein echtes Highlight – auch für die Betreuenden.
Viel zu schnell war die Zeit gekommen, um den Rückweg zum Darmstädter Hauptbahnhof anzutreten, wo eine spannende Projektwoche schließlich zu Ende ging.