Projektwoche "Chemie für eine grüne Zukunft" in den Sommerferien
In der letzten Juliwoche begannen endlich die Sommerferien. Gleichzeitig war der Ferienbeginn der Startschuss für die Projektwoche „Chemie für eine grüne Zukunft“ im Juniorlabor. Montag bis Freitag von jeweils 9 bis 15 Uhr, inklusive Mittagspause in der Mensa, wollten wir Jugendlichen von weiterführenden Schulen die Gelegenheit geben, sich im Labor auszuprobieren, ihr chemisch-naturwissenschaftliches Wissen zu festigen oder sogar zu erweitern und dabei neue Kontakte zu knüpfen.
Dieses Angebot sowie die Projektwoche „Klimawandel“ gemeinsam mit dem DLR_School_Lab in der folgenden Woche fanden im Rahmen des EaseCorona-Programms für Schülerlabore statt, welches Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche des BMBF ist.
Am ersten Sommerferienmontag fanden sich 16 Jugendliche im Juniorlabor im Fachbereich Chemie ein, wo sie von der Laborleiterin und vier studentischen Hilfskräften empfangen wurden. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen ging es dann los mit der Einführung in das Thema für die Woche: Was ist eigentlich Nachhaltigkeit und wie kann Chemie dazu beitragen, dass unsere Lebensweise nachhaltiger wird? Im Laufe der Woche sollten die Teilnehmer:innen bei diversen Versuchen zu verschiedenen Themenkomplexen einen Eindruck davon gewinnen. Der erste Tag stand dabei unter dem Motto „Recycling – Stofftrennung für die Umwelt“. In Kleingruppen führten die Teilnehmer:innen erst eine Destillation durch und probierten dann aus, wie sich verschiedene Stoffeigenschaften wie Dichte, Löslichkeit oder Magnetismus nutzen lassen, um Wertstoffe voneinander zu trennen.
Am zweiten Tag standen nachhaltige Färbeverfahren im Vordergrund. Nach einer Einführung zu Nachhaltigkeitsaspekten beim Färben von Textilien stellten die Teilnehmer:innen Indigo her, welches sie anschließend zum Färben von Seidentüchern oder mitgebrachten T-Shirts benutzten. Ein weiterer Programmpunkt war das Färben mit Beizenfarbstoffen aus natürlichen Quellen wie Reseda oder Krappwurzel, verbunden mit Informationen zu den chemischen Grundlagen der Färbeverfahren.
Thema des dritten Tages war „Chemie und Gesundheit“. Die Schüler:innen beschäftigten sich mit den Themenkomplexen Kosmetik und Arzneistoffe, wobei sie die Schwerpunkte abhängig von Alter, Vorwissen und Interesse selbst setzen konnten. Einige Gruppen entschieden sich für die Herstellung von Lippen- und Handpflege auf der Basis von Bienenwachs und pflanzlichen Fetten, andere bevorzugten die Synthese von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol und Versuche zur Analyse von Arzneistoffen.
Der Werkstoff Aluminium stand im Zentrum des vierten Tages. Nach Informationen zu Gewinnung und Recycling von Aluminium ging es wieder ins Labor, wo Aluminiumdosen eloxiert und gefärbt wurden.
Am letzten Tag waren die Bestandteile der Luft das Thema. In der Einführung ging es um die Zusammensetzung der Atmosphäre und ihre Bedeutung für das Klima. Geklärt wurde unter anderem die Frage, was ein Gas zum Treibhausgas macht. Im Labor wurden dann in verschiedenen Experimenten anhand von flüssigem Stickstoff und Trockeneis die Eigenschaften der verschiedenen Luftbestandteile untersucht. Im Versuch zur Wasserlöslichkeit von Kohlendioxid wurde die Rolle der Ozeane als Klimapuffer sowie die Ozeanversauerung als Folge der steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre behandelt. Abschluss und Highlight des Tages war die Herstellung von Erdbeereis mit flüssigem Stickstoff.
Mit dem Freitag ging eine spannende und vielfältige Woche zu Ende. Die Teilnehmer:innen zeigten trotz der Hitze Durchhaltevermögen und waren mit großem Eifer im Labor dabei. Bereits ab dem zweiten Tag war eine gewisse Routine zu beobachten. Laborgeräte wurden zielsicher ausgewählt und zuvor erlernte Arbeitstechniken gekonnt angewendet, sodass es möglich war, verschiedenen Versuche parallel anzubieten. So war für alle Altersstufen und Interessen etwas dabei. Die vielzähligen Gelegenheiten im Austausch mit dem Juniorlabor-Team vorhandenes Wissen zu festigen und sich den einen oder anderen Zusammenhang noch einmal genauer erklären zu lassen, wurden ebenfalls ausgiebig genutzt. Zufrieden gingen einige Schüler:innen in die wohlverdienten Sommerferien, während andere sich auf die in der folgenden Woche beginnenden Projektwoche „Klimawandel“ freuten.
